Natürliches Sehen

Natürlich zu sehen ist eine Fähigkeit, die sich wie ein Musikinstrument erlernen lässt

Klar zu sehen ist eine Fähigkeit, welche den meisten Menschen in die Wiege gelegt wurde. Doch immer mehr Menschen verlieren diese naturgegebene Fähigkeit – oft schon in frühen Jahren. Fehlsichtigkeit ist ähnlich wie Übergewicht zu einer Art Zivilisationskrankheit geworden. Dabei ist verwunderlich, dass die Fähigkeit klar zu sehen gerade in entwickelten Ländern in denen Menschen viel „im Kopf sind“ besonders stark leidet. Dagegen scheinen mit der Natur verbundene Völker und Menschen ihre Sehkraft meist deutlich länger zu bewahren. Kurz gesagt: So wie Zucker und Überernährung die augenscheinliche Erklärung für Übergewicht sind, so erklären physische Anomalien unseres Auges nur auf den ersten Blick warum viele Menschen fehlsichtig sind. In beiden Fällen ist es entscheidend den Menschen in seiner Gesamtheit zu betrachten, um ein klares Bild zu bekommen.

Dr. William H. Bates, seines Zeichen renommierter Augenarzt und Chirurg aus New York, untersuchte bereits vor über 100 Jahren genau diesen Umstand. Denn er kannte aus seinem Praxisalltag unzählige Fälle, die sich nicht mit der bekannten Literatur erklären ließen. Er untersuchte über mehrere Jahre tausende Augen von Kurzsichtigen, Weitsichtigen, alten Menschen, Kindern, Tieren und stellte fest, dass die Ursache in den allermeisten Fällen funktional (genauer gesagt mental) war und nicht physisch. Es ist wichtig hier den Zusammenhang zu verstehen. Ja, es gibt Veränderungen in unserem Auge, wenn wir „schlecht“ (passender ist: angestrengt) sehen. Aber diese sind in den meisten Fällen funktionaler Natur. D.h. wenn wir die Art wie wir sehen ändern, reagieren darauf auch unsere Augen und damit unser Seheindruck.  Genau diese Veränderungen messen Augenärzte und Optiker und korrigieren dann die Brechkraft mit optischen Linsen (Brille oder Kontaktlinsen) oder unserer Hornhaut durch „Lasern“. Ein einfaches Beispiel, das vermutlich jeder von uns kennt: Wir sehen abends, wenn wir müde sind und unser Gehirn eine Pause braucht, schlechter als während des Tages. Das Gleiche trifft zu in stressigen Situationen. Umgekehrt sehen wir besser, wenn wir ausgeschlafen und entspannt sind.

Was Dr. Bates in seinen Untersuchungen herausfand war, dass Sehen ein überwiegend mentaler Prozess ist. Dabei steuert unser Kopf unseren Seheindruck und damit letztlich unsere Augen. Dr. Bates resümierte kurz und knapp: „Seeing is 90% mental und 10% physical.“  Der Schlüssel zu klarem Sehen ist dabei mentale Entspannung und Fokussierung. Bei den allermeisten seiner PatientInnen mit Fehlsichtigkeit ist genau dieser natürliche Sehprozess aus der Balance geraten. Kopf und Augen arbeiten nicht mehr als harmonische Einheit. Die Ursachen hierfür können vielschichtig sein. Wenn man Menschen danach fragt, wann sie zum ersten Mal wahrgenommen haben, dass sie „schlecht“ sehen, fällt dies oft mit einer stressigen Periode in ihrem Leben zusammen. 

Zum Beispiel wenn Kinder ungern in die Schule gehen oder in eine neue Stadt umziehen. Ebenso sind Probleme in der Partnerschaft sowie Stress in der Uni oder Arbeit häufige Ursachen dafür, dass unsere mentale und emotionale Balance aus dem Gleichgewicht gerät und unsere Augen darauf reagieren. Vielleicht reagieren Deine Augen ja bereits, wenn Du diese Zeilen liest. Bei mir selbst war es die Zeit der Pubertät mit Liebeskummer und Stress um das Abitur und die ungewisse Zeit danach.

„Zum Natürlichen Sehen kann ich nur Folgendes sagen: Meine Augen waren danach ganz entspannt, leicht wie eine Feder! Es ist ein tolles Gefühl, wenn sich meine Augen so angenehm und wohlig anfühlen. Dieses Gefühl kannte ich so davor gar nicht. Das sollte man unbedingt mal ausprobieren! Wir haben auch zusammen mit Buchstaben und Texten das natürliche Sehverhalten geübt. Ich konnte danach den Text, den ich vorher nur unscharf gesehen habe, viel klarer lesen. Das waren bestimmt 2-3 Schriftgrößen mehr. Sebastian meinte dann zu mir, dass eigentlich jeder diesen positiven Effekt in ein paar Stunden bemerkt. Die Kunst ist dann einfach über längere Zeit dran zu bleiben und nicht wieder die alte Brille zu verwenden, damit die Fortschritte auch nachhaltig werden. Egal, ob man klarer sehen möchte oder einfach nur entspannter: Das Natürliche Sehen sollte man auf jeden Fall mal ausprobieren - allein wegen des tollen Gefühls der Augen danach.“
Ingrid P.

eye-mind coordination:

Um klar zu sehen geht es nun darum diese natürliche Balance zwischen unserem Kopf und Augen („eye-mind coordination“) wieder herzustellen. Die Tücke ist, dass wir nie gelernt haben wie das funktioniert. Wenn man sich den Spaß macht und Menschen mit exzellenter Sehkraft fragt wie sie das machen, werden die meisten mit den Achseln zucken und verdutzt den Kopf schütteln. Die Antwort ist dann häufig so etwas wie: Keine Ahnung wie ich das mache. Ich sehe einfach klar. Wenn man sie aber fragt, ob sie bestimmte „Übungen“ machen oder eine komplizierte Technik anwenden, werden alle sagen: Nein! Darin liegt viel Weisheit. Es ist auch der Grund warum „Augenübungen“ nicht zum Ziel führen. Das eigentliche Geheimnis ist vielmehr sich den normalerweise unbewussten Prozess des natürlichen Sehens bewusst zu machen und ihn dann aktiv und bewusst anzuwenden solange bis er wieder ins Unterbewusstsein eingesickert ist und automatisch abläuft.

Als Vision-Trainer unterstütze ich Dich genau in diesem Prozess. So entdeckst Du Schritt für Schritt wieder die Fähigkeit auf natürliche Weise zu sehen. Oft ändert sich damit auch der Blick auf Dich selbst und Dein Leben.

Fokus auf:

  • Entwicklung / Förderung natürlicher Sehgewohnheiten
  • Erlernen von entspanntem Sehen
  • Erkennen von „negativen“ Sehgewohnheiten
  • Verstehen, dass Sehen vor allem ein mentaler Prozess ist, d.h. über unseren Kopf und unsere Aufmerksamkeit gesteuert wird

Leistungen: